Der diesjährige Welthunger-Index (GHI) hat uns nochmals vor Augen geführt, mit welchen Herausforderungen die weltweite Ernährungssicherheit konfrontiert ist. Die Welt ist mit einer Reihe von sich überschneidenden Krisen konfrontiert, die die Schwachstellen des globalen Ernährungssystems aufdecken und die Fortschritte bei der Beseitigung des Hungers untergraben.
Laut SOFI-Bericht 2022 (State of Food Security and Nutrition in the World) gehen jeden Abend bis zu 828 Millionen Menschen hungrig zu Bett. Die Zahl derer, die von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind, ist seit 2019 von 135 Millionen auf 345 Millionen gestiegen. Insgesamt 50 Millionen Menschen in 45 Ländern stehen am Rande einer Hungersnot. Die Erreichung von SDG 2 – kein Hunger – rückt somit in immer weitere Ferne.
In der SPD-Fraktion sind wir uns einig: Neben akuter Nahrungsmittelhilfe und finanzieller Unterstützung ist ein erhöhtes und langfristiges Engagement in der Hungerbekämpfung notwendig. Wir sollten die Strukturen nachhaltig so verändern, dass Entwicklungsländer sich künftig stärker selbst versorgen können, anstatt vom Weltmarkt abhängig zu sein. Für eine Verbesserung der weltweiten Lebensmittelversorgung kommt es letztlich darauf an, Abhängigkeiten zu reduzieren und Gesellschaften so krisenfester zu machen.
Dabei sollten wir verstärkt auf die Agrarökologie setzen, die neben dem Fokus auf resilientere Ernährungssysteme auch positive Biodiversitäts- und Klimawirkungen sowie einen Wandel hin zu einer gerechteren und solidarischen Wirtschaft verspricht. Insbesondere die Anpassung landwirtschaftlicher Systeme an die klimatischen Veränderungen spielt dabei eine Schlüsselrolle.
Euer Manuel