Zusammen mit Isabel Cademartori darf ich den Gesprächskreis Lateinamerika leiten. In diesem Rahmen treten wir mit verschiedenen Interessensvertreter:innen und Politiker:innen zu aktuellen Entwicklungen Lateinamerikas in Dialog.
In unserer ersten Sitzung durften wir in der letzten Woche Mónica Fein, die Vorsitzende der Sozialistischen Partei Argentiniens, begrüßen. Mit ihr haben wir über die aktuelle Situation in Argentinien, die Rolle der Sozialistischen Partei sowie über die Rolle Argentiniens als strategischer Partner für Deutschland gesprochen.
Argentinien ist Mitglied der G20, verfügt über zahlreiche natürliche Ressourcen sowie über einen hohen Anteil an qualifizierter Arbeitskraft und ist gleichzeitig das Land mit der höchsten Staatsverschuldung weltweit. Etwa 40 Prozent der Argentinierinnen und Argentinier leben unterhalb der Armutsgrenze; die Inflation droht 100 Prozent zu erreichen. Die gesellschaftlichen und innenpolitischen Spannungen nehmen im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im Jahr 2023 zu. Die Aufnahme eines erneuten IWF Kredites – um einen Zahlungsausfall zu vermeiden – führte im März 2022 zu einer Spaltung der Regierungskoalition. Der Attentatsversuch auf die Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner am 1. September ist Ausdruck einer zunehmend unüberwindbaren politischen Polarisierung, die nun auch mit Gewalt ausgetragen wird. In der Außenpolitik beantragte das Land vor einigen Wochen die Mitgliedschaft in der Gruppe der BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika).
Euer Manuel